In Zeiten des immer größer werdenden Konkurrenzdrucks im Leipziger Blätterwald muss man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen, um wenigstens einen Teil der Druckkosten wieder in die Kasse zu bekommen. Das incipito legt neuerdings Gute-Laune-Tonträger bei und selbst das Leipziger Amtsblatt kommt meist zusammen mit irgendeinem tollen Zettel, wo man billig seine Pizza ordern kann. …und was tun wir?! Hoch schlugen die Wellen der Redax, was zu tun sei. Anfangsideen wie einen Gutschein für einen warmen Händedruck an Zoro-Tresen oder Uni-Imbiss, haben sich aus unterschiedlichen Gründen & Bedenken schnell zerschlagen. Dann kam uns der glorreiche Gedanke einer Kosmetikprobe – Aufbaucreme für Tag & Nacht! Gesagt getan, die entsprechende Geschäftsverbindung war schnell hergestellt. Die preiswertesten Lieferantlnnen kennt immer noch lydia (auch wenn sie sich bei solchen Dingen immer ungern in die Karten schauen lässt) und schon am nächsten Tag, wurden alle Redax-Mitglieder zu einer Nacht&Nebel-Entladeaktion zum Plagwitzer Bahnhof bestellt. Glücklich zurück in den trauten Redax räumen wollte natürlich erstmal jede(r) die auflagensteigernden Wunderpräparate bestaunen bzw. dann sogar am eigenen Leibe ausprobieren. Die Ungeduldigsten hierbei waren jedoch nicht, wie vielleicht vorurteilhaft vermutet, die doch eher kosmetikkritischen Redax-Damen, sondern ausgerechnet Schachmat kao. Noch ehe ihn irgendjemand zurückhalten bzw. die Anwendung der georderten Präparate erklären konnte, hatte er schon drei davon aufgerissen und sich mit einem grunzenden: „Aufbau..Mhm!“ den Inhalt in den Rachen geschoben. Nach einer anfänglichen der Phase der Euphorie, wurde es im Laufe der nächsten Stunde zusehends stiller um unseren Chef-Rezensionisten und bald darauf verabschiedete er sich mit einem etwas glucksigen „Gute Nacht..“
Die anfängliche Sorglosigkeit („So ein bisschen Cremeschlucken hat noch keinem geschadet… ich als Kind…“ etc.) war schnell dahin, als kao auch nach einer Woche noch nicht wieder auftauchte und schlug gar in helle Panik um, als der Termin des Redaxschlusses ohne eine verwertbare Rezension oder ein Schachrätsel herankam. Mittlerweile mehrten sich die Bedenken gegenüber der Aufbaucreme, und so kam es, dass wir uns nicht mehr, wie Anfangs, nur an der schönen bunten Plastikfolie erfreuten, sondern endlich auch einmal begannen die Liste der Inhaltsstoffe kritisch zu beäugen. Nun… was ist eigentlich Castor-Oil?! Groß war das Entsetzen, was sich unser lieber Kollege da unwissentlich angetan hat. Sollten wir wirklich einen lieben Freund & Weggefährten an die gewissenlosen Machenschaften von Kosmetikindustrie und Atommafia verloren haben? Wer schreibt in Zukunft unsere Rezensionen? Was hat lydia damit zu tun? …und wo verdammt, steckt der Typ jetzt eigentlich?
The Making Of…