Demo gegen die Festung

Am 10. Dezember gingen etwa 250 Menschen in Leipzig auf die Straße. Die Demo-Vorbereitungsgruppe wollte unter dem Motto „Bewegungsfreiheit für alle – die Festung Europa niederreißen“ am internationalen Tag der Menschenrechte, an dem vor 57 Jahren die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von der UN-Vollversammlung unterzeichnet wurde, diesen kritisch besetzen.

Die Inhalte der Erklärung werden von den Unterzeichnerstaaten ganz schnell verdrängt, wenn es darum geht, ImmigrantInnen zu akzeptieren, die für die eigene Wirtschaft einen Nachteil bringen könnten. Tausende starben in den letzten Jahren beim Versuch, nach Europa einzureisen. Spätestens seit Anfang Oktober ´05 in Ceuta und Melilla sechs Flüchtlinge erschossen wurden, richtet sich das Auge der Öffentlichkeit auf diese europäischen Bollwerke an der Küsten Marokkos, wo u.a. immer wieder Menschen mitten in der Wüste ausgesetzt werden.

Diese tödliche Heuchelei nahmen verschiedene engagierte Menschen und linke Gruppierungen aus Leipzig zum Anlass, eine Demo zu organisieren, die dem Slogan „Bewegungsfreiheit für alle – Festung Europa niederreißen“ folgte. Neben Aktiven aus AFBL, leA, ig3o, bgr u.a. sprach auch die Mojtaba-Gruppe, die sich nach dem Tod des Iraners Mojtaba (FA!#20) zusammenfand, in ihrer weiteren Arbeit u.A. von der FAU Leipzig unterstützt wurde. Sie thematisierte die „Mauer des Schweigens“, die vielen Flüchtlinge im Schatten und die Ursachen von Mojtabas Tod, die in den „miesen Lebens- und Arbeitsbedingungen, der Sozialamtsbürokratie und dem Nichternstnehmen seiner Erkrankung“ gesehen wurden. Die demonstrierenden Leute stammten größtenteils aus dem linken und studentischen Spektrum, auch MigrantInnen nahmen teil, wenn auch die Mobilisierung hier nicht sehr erfolgreich verlaufen war.

 

Siehe auch: www.fau.org/ortsgruppen/leipzig

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