Editorial FA! #1

Immanuel Kant, jener große Mann der Wissenschaft, war zum Ausgang des 18. Jahrhunderts der Meinung, man müsse den privaten vom öffentlichen Gebrauch der Vernunft trennen. In der politischen Praxis von heute zeitigt dieses Diktum jedoch fatale Konsequenzen. Deswegen: FEIERABEND! Mit solch einer Trennung. Die Sphäre des Öffentlichen beginnt unseres Erachtens genau da wo Menschen einander begegnen, zusammen handeln und im gegenseitigen Meinungsaustausch liegen. Und genau hier, im Wettstreit der Meinungen, verschlingen sich Privates und Öffentliches, finden sie ihren gemeinsamen Platz in dem Menschen, der da lebt, redet und tätig wird. Entgegen der „öffentlichen Meinung“, die oftmals nicht die unsrigen widerspiegelt, wollen wir auch FEIERABEND! damit machen, daß mensch nicht zu Wort kommt. Anstelle der Allmacht der allgemeinen Meinung wollen wir die Wirksamkeit der konkreten setzen. An den Großprojekten der Gesellschaft interessieren uns die Widersprüche des ‚kleinen menschen‘; aus dieser Perspektive wollen wir einen winzigen Raum der öffentlichen Sphäre als den unseren beanspruchen, von hier aus für unsere Meinungen und Überzeugungen streiten, mit anderen Menschen im Austausch liegen. Deshalb würden wir uns auch wünschen, des öfteren über die einseitige Beziehung Zeitung-Leser/in hinaus, Kontakt mit Interessierten aufzunehmen. Denn FEIERABEND! kann und will auch Deiner Meinung zum öffentlichen Ausdruck verhelfen. Leserbriefe, Kommentare, Ideen, Artikel, Kritik und sonstige Dinge könnt ihr jederzeit an unsere Postfachadresse schicken. Ansonsten wünschen wir allen einen schönen FEIERABEND und viel Spaß und Vergnügen beim Lesen.

Euer Feierabend!

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