Emissionshandel – Der Kampf für das Gute

Als Ende 2004 mit der Ratifizierung durch Russland als 140. Staat das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz in Kraft treten konnte, da war die Freude allseits groß. Um einer weiteren Erderwärmung vorzu­beugen, soll der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und fünf weiteren Treibhausgasen weltweit bis 2012 um 5,2 Prozent gesenkt werden. Seit dem 1.1.05 müssen zu diesem Zwecke 12.000 Unternehmen in der EU für jede Tonne CO2 einen Emis­sions­berechtigungsschein vorweisen – der notfalls gekauft werden muss.

Klingt ganz so als hätten sich da Markt-Fanatiker ein Biotop kreiert: Der Staat teilt den Firmen im territorialen Rahmen ein bestimmtes Kontingent zu, deren landes­weite Summe auf EU-Ebene festgelegt wird, wobei man sich dort am „Nationalen Zuteilungsplan“ orientiert – und alles weitere, die Geschäfte regelt die Balance des Marktes. Dieser Markt des EU-Emissionshandelssystems, das sind derzeit sechs Börsen, von denen sich mit der European Energy Exchange (EEX) eine in Leipzig befindet. Jeder gehandelte Emis­sions­schein, der über den Börsentisch geht, ist in der Tat eine Subventionierung – Ende August soll, so der Bund der Energieverbraucher e.V., der Marktwert bei 33 Mrd. Euro gelegen haben. Bis April 2006 sind die Zertifikate für die reellen Emissionen von 2005 aufzubringen.

Tja, auch der Leipziger Markt wächst: von März bis Juni wurden mehr als 0,5 Millionen „Allowances“ gehandelt, der Stückpreis stieg vom Eröffnungspreis am 9. März von 10,40 Euro auf bis zu 17,70 Euro, auch die Handelsteilnehmer mehren sich. Der Kampf für das Gute muss geführt werden: für Umweltschutz und für Wachstum … und letztlich gibt es doch nur eine Ware mehr auf dem Weltmarkt.

A.E.

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