Keine Kindergartenplätze mehr für Arbeitslose II

Zehn Landkreise in Sachsen verwehren den uneingeschränkten Zutritt zu Kindertagesplätzen. Neben Annaberg, Chemnitzer Land, Stollberg, Vogtlandkreis, Riesa-Großenhain, Leipziger Land, Meißen, Döbeln, Freiburg und Kamenz haben inzwischen auch Leipzig und Dresden (siehe auch FA! #4) ihr Kita-Angebot mit Zugangskriterien versehen. Hauptopfer dieser Regelungen sind die Arbeitslosen, die ja auf ihre Kinder selbst aufpassen können, weil sie ohne Arbeit sowieso nichts zu tun haben, so das Konstrukt. In Leipzig sollen nun für Kinder zwischen 18 Monaten und der zweiten Schulklasse die Betreuungszeit von sechs Stunden (bisher unabhängig von Alter und Status der Eltern neun Stunden) gelten. Wenn mehr Betreuungszeit für das Kind verlangt wird oder wenn das Kind früher in die Krippe oder auch in der dritten/vierten Klasse in den Hort gehen soll, müssen die Eltern oder der/die Alleinerziehende eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz nachweisen.

Zur Begründung dienen die leeren Kassen. Aber ist das ein wirklicher Grund? Und ist da eine Besserung zu erwarten? Wird die Betreuungszeit bald gegen Null tendieren? Und wer fragt die Kinder? Und wenn nicht der Zwang zur Lohnarbeit oder die Selbstausbeutung der Selbständigen wäre? Wäre es da nicht wünschenswert, wenn die Kinder länger zu Hause bleiben könnten? „…wer nicht fragt, bleibt dumm“

 

kater francis murr

(Teil I gab es in der FA! #4)

Lokales

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