Ladenschluss

Seit 1999 zieht der Konzern Metro auf dem Rechtsweg gegen den Ladenschluss zu Felde. Den Anlass hatte eine direkte Aktion der Konzern-Tochter Kaufhof gegeben, die in Berlin länger öffnete als das Gesetz erlaubt. Merkwürdigerweise schritt die Polizei ob dieses Vergehens nicht ein. Mit einer Verfassungsbeschwerde will man nun erwirken, auch nach 20 Uhr und sonntags verkaufen zu dürfen. Solidarisch mit Kaufhof erklärten sich bisher unter anderem Mediamarkt, Tengelmann und das Ifo-Institut.

Erst im Frühling dieses Jahres waren die Öffnungszeiten am Samstag auf 20 Uhr verlängert worden – alles nur für Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Falls sich trotz des patriotischen Pathos noch eine Minderheit unbotmäßiger Angestellter finden sollte, die Arbeitszeitverlängerung nicht hinnehmen … für den Fall wurde jüngst ein noch größeres Reservoir geschaffen: Leiharbeit, gegebenenfalls auch erzwungen. So ersetzt Real seine Angestellten samstags von 16 bis 20 Uhr durch LeiharbeiterInnen.

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