Mai-B(l)ock

Auch am 1. Mai diesen Jahres brach wieder pünktlich um 9:30 Uhr ein mehr oder weniger breites Bündnis aus den üblichen Gewerkschaften und ihren jüngeren radikaleren Genoss_innen vom Conne­witzer Kreuz Richtung Augustus­platz auf. Das Motto der DGB-Kund­gebung „Gute Ar­beit muss drin sein“ erzeugte allerdings Un­mut bei einigen Akivist_innen der „An­tinationalen Grup­pe Leipzig“ (AGL)*. So verteilten diese während des Demonstrationszuges Flug­blätter, um den von der Mehrheit der Teil­nehmer_innen vertretenen Arbeits­fetisch und die mang­eln­de Kritik am Kapitalis­mus anzugreifen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, nah­men sie am Südplatz „in relaxter und garantiert arbeitswahnfreier Atmo­sphäre“** mit Stühlen Platz und entfalteten ihr Trans­parent „Alle reden über Arbeit, wir tun was dagegen“. Ein paar vereinzelte auf­gebrachte Verfechter des keynesia­nischen Sozialstaats waren – oh Wunder – darauf gar nicht gut zu sprechen und begannen sofort die Fau­lenzer „zu be­lei­digen, be­drohen und auch physisch zu be­langen“**. Die Polizei teilte freilich die An­­s­icht der Demoverteidiger_innen und ver­such­te die Aktivist_innen zur Freigabe der Strec­ke zu bewegen. Diese wiederum ließen sich durch die Reaktion auf ihre Pro­­­vokation nicht provozieren, reagierten aber den­noch in Form einer spontanen Sitz­­­blockade, welche erst nach immerhin fast 15 Minuten aufgelöst werden konn­te. Und die Moral von der Geschicht: Bell‘nde Hunde beißen nicht.

(jasmin)

* Inwieweit der Name mit der alten ANG zusammen- bzw. auseinandergeht, bleibt noch zu klären. aber der Nostalgie wegen: www.left-action.de/archiv/0209011643.shtml

** de.indymedia.org/2008/05/215573.shtml

Den Flyer zur Aktion, einen Aktionsbericht sowie die Stellungnahme der AGL in Form eines offenen Briefes findet ihr hier: agleipzig.blogsport.de/2008/05/16/protestaktion-gegen-arbeitswahn/

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