Am 12. Juni fand in Warschau die alljährliche Gay-Parade statt – wie 2004 sind die homosexuellen AktivistInnen dabei aber auch 2005 auf Probleme gestossen. Der Bürgermeister und sein Stellvertreter, Kaczynski und Urbanski, hatten die Demonstration im vergangenen Jahr verboten, die vor ihrer Amtszeit ohne Zwischenfälle stattgefunden hatte. Sie rückten auch jüngst nicht von ihrer blindwütigen Schwulenfeindlichkeit ab und bezeichneten Homosexuelle als „Unkraut“ und „krankhafte Abnormalität“.
Dem Aufruf folgten, nach Angaben der Anarchistischen Föderation (FA), trotz staatlichen Verbots etwa 2.500 Menschen. Die Demo hatte sich außerdem immer wieder mit Blockadeversuchen und Angriffen angereister Faschisten auseinanderzusetzen. Neben Eiern, warfen Anhänger der Jugendorganisation der Polnischen Familienliga auch einige Steine, so dass zwei Frauen ins Krankenhaus mussten.
Nach der Gay-Parade tauchte Urbanski auf dem Platz auf, und bekam von subversiven Militanten der FA eine Sahnetorte ins Gesicht (Pie-smashing). Zwei Anarchisten wurden verhaftet, aber noch am selben Tag wieder freigelassen. In einer Presseerklärung riefen sie die Tortenwerfer aller Welt auf, Kaczynski & Konsorten überall auf diese „süße“ Weise zu grüßen.
A.E./a.infos
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