Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz

Die Leipziger Katholikentage beweisen wieder einmal die Tragik der christlichen Erlösergeschichte. Ja, Jesus ist für die Sünden der Menschheit gestorben, aber hätte er nicht zumindest dafür Sorge tragen können, dass nach knapp 2000 Jahren nicht schon wieder ein Sündenschnitt fällig ist??

Dass Abertausende von Katholiken und sonstigen Frömmlern fünf Tage lang die Leipziger Innenstadt besetzt hielten, setzt dem höllischen Schauspiel nun die Ketzerkappe auf. Mit grünen Schals, Stadtführern und Bibelkurs-Prospekten bewaffnet, wuselten zwischen dem 25. und 29. Mai 2016 unzählige Christkinder durch unsere Stadt mit dem hehren Bestreben, den gottlosen Osten zu remissionieren.

Jeder Ungläubige weiß spätestens jetzt, wo Steuergelder und lieblos zusammengekramte Kollekte zwangsläufig enden: Im übervollen Portmonee einer Religionsgemeinschaft, die es sich nicht nehmen lässt, ihr Marketing-Programm und die Botschaft einer körperlosen Über-Entität völlig anteilslosen Mitbürgern, wie Mastgänsen, in die Kehle zu stopfen.

Und es ist nicht übertrieben, wenn man von astronomischen Subventionen ausgeht, die Staat und Stadt diesem bizarren Schauspiel fleißig zukommen lassen haben: Bei einem fast 10 Millionen Euro schweren Festival, wird die knappe Hälfte aus öffentlicher Kasse gezahlt.
Natürlich rechnet sich der Spaß für die Stadt, denn irgendwo bleibt das Geld auch wieder hängen, dass Zehntausenden von hungrigen, durstigen und vergnügungsgeilen Spaßpilgern abgeknüpft wird.

balu

Schreibe einen Kommentar