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Editorial FA! #43

Alles geht auch mal zu Ende. So z.B. das Jahr 2011 und unsere Layout-Phase. Ja, ja, so eine Zeitschrift, das ist nicht immer nur Halligalli und Rock´n´Roll, sondern was das Technische angeht die meiste Zeit über business as usual: Texte lesen, kritisieren, und dann noch mal lesen, Bilder aus dem Internet klauen und sich Metaphern aus den Fingern saugen, sich mit Layout­fitzeleien rumärgern und zu guter Letzt auch noch ein fluffiges Editorial zusammenschschustern….

Anstrengend wird es vor allem dann, wenn nur Wenige die Köpfe rauchen lassen können, wie bspw. auch in diesem Heft. Denn unser Redaktionskreis ist immer noch auf ein weitgehendes Minimum reduziert. Aber halt – genau­genommen stimmt das gar nicht mehr. Denn es gibt auch zwei (relativ) neue Gesichter hier, die nicht nur frischen Wind, sondern auch neue Themen ins Heft bringen. Welche das sind, müsst Ihr aber schon selbst herausfinden.

Thematisch vielfältig, aber politisch klar verortet ist übrigens auch unsere Verkaufsstelle des Monats: der linke Buchladen Drift.

Viel Spaß beim Schmökern,

Eure Feierabend!

enorm abnorm

Stehst Du auf Mangas, sympathisierst mit Cosplay oder stehst gar im schlimmen Verdacht, homosexuell zu sein? Dann hast Du es dieser Tage leicht, der „bizarre[n] Welt des Jonathan H.“ zugerechnet zu werden. Den Anfang November im Leipziger Elsterbecken zerstückelt aufgefundenen Toten nehmen Bild, Dresdner Morgenpost und LVZ derzeit zum Anlass, wieder einmal ihre Ansichten von Norm und Abnorm zu (re)konstruieren. Mit Lügen und wilden Vermutungen über persönliche Verhältnisse und Eigenschaften Jonathans und der schon obligatorischen Täter-Opfer-Umkehr bei deviant markierten Personen wird Jonathan posthum zum sonderbaren Perversling, der zwangsläufig so enden musste. Also Leute, die Ihr in der „Manga-Szene“ oder der „Homosexuellen-Szene“ zu finden seid – Ihr bewegt Euch auf ganz dünnem Eis! War doch schon immer klar. Nun, was uns da außer der Empörung übrig bleibt, ist wohl nur die rücksichtslose Diffamierung aller Bild-, Mopo– und LVZ-Redakteur_innen und ja, auch der Leser_innen als passive Erfüllungsgehilfen dieser Schweinepresse. Oder um es frei nach Max Goldt zu sagen: „Diese Zeitungen sind Organe der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu einer dieser Zeitungen beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel.” Punkt.

(shy)