Dokumentation faschistischer, rassistischer und diskriminierender Ereignisse in und um Leipzig
Seit Ende 2008 berichtet die Internet-Dokumentationsplattform chronik.LE über rassistische, faschistische und diskriminierende Vorfälle und Ereignisse in Leipzig und Umgebung. Bisher gab es eine chronologische Auflistung von Naziaktivitäten nur in sehr kurzer Form im Gamma Antifa-Newsflyer, eine Chronologie im Internet bisher noch gar nicht. Dank der Zusammenarbeit des Ladenschluss-Aktionsbündnisses und des Vereins Engagierte Wissenschaften e.V konnte nun eine umfangreiche und sehr ausführliche Chronik geschaffen werden.
Dokumentiert werden Propagandaaktionen, Aufmärsche, Übergriffe und Gewalthandlungen von Nazis. Gegenstand der Dokumentation sind aber auch Alltagsrassismus und Rassismus in den Medien, sexistische und antisemitische Vorfälle sowie Feindlichkeiten gegen Homosexuelle, Behinderte und Obdachlose. Die Ereignisse werden mit einer kurzer Beschreibung sowie Datums- und Ortsangabe veröffentlicht und mit inhaltlich passenden Schlagworten versehen. Der große Vorteil ist die sich daraus ergebende Recherchemöglichkeit. So können die Ereignisse nicht nur nach Datum, sondern auch nach Ort und Thema sortiert werden.
Neben der reinen Dokumentation gibt es auch die Möglichkeit für längere Überblicksartikel. Informationsbasis für diese soll nach Möglichkeit die Chronologie selbst sein, aber auch die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Projektbeteiligten. Mögliche Themen solcher Dossiers wären zum Beispiel „Das NPD-Zentrum in Lindenau“ oder „Wohn- und Lebensbedingungen in Leipziger AsylbewerberInnenheimen“.
Das Besondere an chronik.LE ist der Netzwerkcharakter. Viele verschieden Organisationen, Initiativen und Gruppen beteiligen sich am Projekt. Durch ihre unterschiedlichen inhaltlichen und lokalen Schwerpunkte werden sehr viele diskriminierende Ereignisse in Erfahrung gebracht und zum ersten Mal zentral gesammelt. Wer die Seite besucht wird über die bereits jetzt sehr umfassende Sammlung erstaunt, bzw. erschüttert sein.
Ziel von chronik.LE ist es jedoch nicht nur ein Archiv zu sein. Die Plattform soll vor allem die Arbeit von Initiativen und Organisationen gegen Diskriminierung unterstützen sowie wichtige AkteurInnen, wie z.B. JournalistInnen und KommunalpolitikerInnen, informieren und sensibilisieren. Um dies zu gewährleisten hat die Qualität und Verlässlichkeit der Informationen oberste Priorität, weniger deren Aktualität. Die Angabe von Quellen und die Verifikation der Informationen durch die beteiligten Gruppen sollen deren Zuverlässigkeit gewährleisten. Das Projekt will sich so auch deutlich Abheben von Informationsquellen wie z.B. Indymedia.
Trotzdem kann selbstverständlich jeder und jede Informationen über diskriminierende Vorfälle dem Projekt melden. Das ist möglich über die Emailadresse chronikLE@engagiertewissenschaft.de, oder über das Kontaktformular auf der Website. chronik.LE wird sich bemühen die Informationen zu bestätigen und dann ggf. zeitnah zu veröffentlichen. Willkommen sind auch Artikel für die Dossier-Rubrik, wir bitten jedoch um vorherige Absprache.
So, und nun kann die Recherche beginnen unter: www.chronikLE.org
(chronik.LE)