Ha,ha,ha – Antifa!

Nach dem ereignisreichen 03.10.2004 ließen sich viele antifaschistisch Bewegte nicht so provokant auslachen und folgten zahlreich dem Aufruf zu einer Strategiediskussion am 20.10. ins Leipziger Volkshaus. Konkreter Anlaß war dabei eine in der jungle world geführten Diskussion um eine Parole des Leipziger Bgr: „Antifa heißt ausschlafen!“. Doch die 150-200 sich dicht in den Saal drängenden, größtenteils jungen Leute warteten geduldig stöhnend, aber umsonst auf Impulse vom Podium, auf und von dem kein Funke übersprang. Die anschließende offene Diskussion war dann auch nach zwei Meldungen beendet: Hier gab es keinen Dis­kussionsbedarf! Dabei hätte es schon einige Fragen gegeben: Gilt das Gegenwehr-Konzept nur für „Nazinazis“ (O-Ton Bgr) oder auch für den Bäcker von Nebenan, den grünen Freund und Helfer, den Arbeitergeber? Oder: Wie soll denn die bürgerliche Gesellschaft bekämpft werden, wenn mensch nicht die modernen Agenten ihrer Reproduktion (Staat und Kapital) angreift? Nur durch die radikale Kritik ihrer Ideologien? Bei soviel Unklarheiten kann uns nur ein heißer Antifa-Winter bevorstehen. In diesem Sinne: Fight fascism, beat capitalism!

clov

Antifaschismus besitzt trotz all dieser Einwände eine konkrete Berechtigung – nur nicht im Sinne der meisten Antifa-Gruppen. Auch nach dem von der Bundesregierung proklamierten Antifa-Sommer 2001. Die Berechtigung besteht einerseits darin, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen, und andererseits die bürgerliche Gesellschaft (und nicht etwa den Staat oder das Kapital) als den Nährboden für faschistische Ressentiments zu bekämpfen. Darüber hinaus hätten sich AntifaschistInnen in Deutschland mit der NS-Zeit und den post-nazistischen Kon­tinui­täten zu beschäftigen.“
(Aus dem Bgr-Beitrag unter: jungle-world.com/seiten/2004/40/4053.php)

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