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Das Vokü-Rezept

Ich zog bei Nacht durch die Gassen zu meiner Lieblingsmülltonne, um Essbares für die nächste Vokü zu holen und dann das: die halbe Mülltonne war voller Möhren und Zwiebeln, darunter lagen jede Menge Spirellipakete, die alle leicht angerissen waren. Was mach ich nur damit? Schöne Grüße, Max“

Lieber Max,

mit ein paar weiteren Zutaten kannst du daraus ein wunderbares Drei-Gänge-Vokü-Menü für eine Menge von ca. 25 Personen zaubern! Hier die Idee:

Gang 1: Zwiebelsuppe mit Croutons

Zutaten:

3kg Zwiebeln

6L Gemüsebrühe

6 Knoblauchzehen

20-30 Scheiben Brot

Salz und Pfeffer

Kokosfett oder Margarine

Zubereitung:

Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Fett in einem Topf zerlaufen lassen, Zwiebeln dazu und bei mittlerer Hitze mit etwas Salz glasig dünsten lassen. Knoblauch schälen, fein hacken, dazu geben und kurz mitdünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen, aufkochen und ca. 20min köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Brot in Würfel schneiden und in Pfanne mit Fett kurz anbraten, zu der Suppe reichen. Fertig.

Gang 2: Nudelauflauf

Zutaten:

3kg Spirelli

1kg Zwiebeln

1kg Möhren

500g Tomaten (im Winter

auch Dosentomaten)

400g Räuchertofu

6 Knoblauchzehen

6 TL Majoran

12 TL Oregano

Mehl

Hefeflocken

Sojamilch

Salz und Pfeffer

Kokosfett oder Margarine

Zubereitung:

Nudeln bissfest kochen. Möhren raspeln. Zwiebeln schälen, in feine Ringe schneiden und in Kokosfett oder Margarine dünsten. Räuchertofu fein würfeln, dazu geben. Knoblauch schälen, fein hacken, dazu geben. Geraspelte Möhren hinzugeben und ca. 10min bei schwacher Hitze dünsten. Kräuter hinzu, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Nudeln und gestückelten Tomaten mischen und in Auflaufformen verteilen.

250g Margarine zergehen lassen, mit Mehl mischen bis die gesamte Margarine vom Mehl durchzogen ist. Nach und nach mit Sojamilch aufgießen, bis eine sämige Soße entsteht. Mit Hefeflocken, Salz und Pfeffer kräftig würzen, evtl. einen Schuss Zitrone ran. Soße über die Nudeln geben. Auflauf für 20min bei 170° backen. Bei zwei Aufläufen übereinander im Herd, ein paar Minuten länger drin lassen und die Aufläufe nach der Hälfte der Zeit austauschen. Fertig.

Gang 3: Möhrenkuchen

Zutaten:

1kg Möhren

1kg Mehl

500g gemahlene Haselnüsse

2 Pk. Backpulver

ca. 1l Sojamilch

500g Margarine (raumwarm)

250g Datteln

Zubereitung:

Datteln 30-45min in Wasser einweichen, so dass sie genau bedeckt sind. Datteln pürieren, dass eine geschmeidige Masse entsteht. Möhren raspeln. Mehl mit Backpulver mischen. Margarine, Dattelmus und Haselnüsse dazu geben. Mit Sojamilch nach und nach zu einem Teig rühren. Teig auf zwei Blechen verteilen und für 40-45min bei 170° in den Ofen. Fertig.

Achtung, liebe Leser_innen! Auch ihr seid hiermit eingeladen, an dieser Rubrik mitzuwirken. Wendet euch mit eurer Liste von Zutaten an feierabendle@riseup.net, und lasst euch überraschen, wie sich daraus eine leckere Mahlzeit zubereiten lässt.

et cetera

Die perfekte Welt

Man stelle sich vor, wir lebten in der perfekten Welt.

Alles ist so, wie mensch es sich wünscht.

Aber es gibt keine erstrebenswerten Ziele mehr.

Ist das wirklich ein wünschenswerter Zustand?

Wir schreiben das Jahr 2345 – eine perfekte Zahl, nicht wahr?

Aufgrund ausgefeilter, technisch-soziologischer Rafinessen kann jeder Mensch so leben, wie er es sich wünscht.

Nein, das ist keine Glanzleistung des Kapitalismus…

Wie genau das funktioniert will und kann ich hier nicht verraten. Schließlich handelt es sich um einen Bericht aus der Zukunft!

Umfragen hatten ergeben, dass die perfekte Welt für jeden Menschen anders aussieht.

Detailiertere Befragungen ergaben sogar so große Unterschiede, dass sie nicht auf einem,

vielleicht nicht einmal auf 10 Planeten realisierbar wären.

Allein der Fakt, dass es für jede Menschengruppe – und jeder Mensch ist mindesten einer zuordbar – wiederum Menschen gibt, die deren vollkommene Auslöschung wünschten, schien das Projekt zum Scheitern zu bringen.

Doch – und jetzt verrate ich ein Detail – die Möglichkeit, Menschen zu täuschen, erwies sich hier als sehr hilfreich, wenn auch ethisch-moralische Bedenken aufkamen.

Man mag mir vorwerfen, ich hätte noch nicht beschrieben, wie die Welt – die perfekte Welt – im Jahre 2345 denn nun aussieht.

Nun, die Erde ist immer noch eine „Kugel“, es leben viele verschiedene und ähnliche Menschengruppen auf ihr – also die, die leben wollen, denn die Selbstmordsekten konnten z.T. finale Erfolge „feiern“.

Es wissen aber nicht (mehr) alle voneinander…

Mehr kann ich nicht sagen. Den Rest musst du selber wissen bzw. herausfinden.

Wie?

Stelle dir die Frage: „Wie sähe die Welt aus, wäre sie für mich perfekt?“

(n.o.)

FußballFANS & SPIELER gegen Homophobie

Das Coming Out von Thomas Hitzelsperger ist in aller Munde. Was fällt mir so ein, wenn ich an Thomas Hitzelsperger denke? Ein guter Fußballer, der den Höhepunkt seiner Karriere 2007 mit dem VFB Stuttgart erlebte, als dieser Deutscher Meister wurde. Ein Spieler der mir durch sein Engagement gegen Rechtsextremismus sehr sympathisch war, bis er einen Vertrag bei dem vielleicht widerlichsten Verein überhaupt unterschrieb: Lazio Rom. Soviel zur Person. Aber was bewirkt sein Coming Out? Unbestritten ist es ein positiver Schritt in die richtige Richtung, allerdings wird er das Grundproblem sicher nicht beheben. Der Deutsche Fußballbund (DFB) engagiert sich glücklicherweise sehr stark gegen Homophobie. Das Grundübel liegt allerdings innerhalb der Fanszenen und in den Mannschaften selber. Werden Profis durch die Positionierung des DFB zumindest vorsichtiger in ihrer Wortwahl, so lassen sich „Amateurmannschaften“ und Fanszenen vom Verband kaum beeinflussen. Es ist ein Unding, dass homosexuelle Spieler_innen Angst haben müssen, sich zu outen, wegen Dingen, die sich außerhalb der medialen Öffentlichkeit abspielen, dummen Sprüchen in der Kabine oder weil sie im Stadion als „Schwuchtel“ beschimpft werden. Es ist lächerlich die Qualität eines Spielers anhand seiner Sexualität bestimmen zu wollen! Auch Homosexuelle können körperlichen Sport betreiben. Was für uns als Fans und Spieler_innen bedeuten muss: Homophobie ist Scheiße, immer und überall!

(Klaus Canzely)