Zur Sicherheit Nazis

Seine Mitarbeiter_innen kann man sich nicht immer aussuchen. Das zeigt auch der Zwischenfall, zu dem es am 18. 11. kam, bei einer Konzertveranstaltung der Leipzi­ger Band­community (ein Verein mit dem Ziel, die lokale Musikszene zu unterstützen) kam. Ein Mitglied der Band­commu­nity beschreibt den Ablauf so:

„Gegen 20 Uhr stürmten einige vermummte Menschen in die Halle D und begannen einen der von der Firma Idecon geschickten Security anzuschreien und zu bedrohen. (…) Dass es sich bei der Situation um eine politisch motivierte Aktion handelte, war offensichtlich. Trotz der etwas nebulösen Aktion und Informa­tionslage wurde der Mann durch uns sofort von der Tür ent­fernt. Ich hätte mir gewünscht, dass einer der Akteure die Möglichkeit gesehen hät­te, sich gesprächsbereit zu zeigen, um auch uns über die Motivation der Aktion aufzuklären.“

Bis die Vorgänge geklärt waren, wur­den sowohl der Security-Mann als auch sein von der selben Firma angeheuerter Kollege unbezahlt nach Hause geschickt. Eine richtige Entscheidung, wie sich zeigte: Der Security-Mann, der von den Vermummten angegangen worden war, ist aus der Chemnitzer Hooli­gan­szene gut bekannt und machte dort z.B. wiederholt durch öffentliches Zeigen des Hitlergrußes auf sich aufmerksam. In einer Stellungnahme vom Folgetag äußerte sich die Bandcommunity dazu: „Im Vorfeld zur Buchung der Security wurde deutlich und speziell Wert darauf gelegt, dass es sich um ´saubere´ Security handelt und dass sie weder in Kleidung, noch in Gesinnung dem extrem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Dass uns die Firma Idecon, wie sich später herausstellen sollte, auf diese Anfrage hin gleich 2 (!!!) Angehörige der rechten Szene schickt, ist aus unserer Sicht nicht im Geringsten nachvollziehbar (…) Es ist seit dem ersten Tag der Vereinsarbeit klar, wo die BC politisch einzuordnen ist und was wir von unseren Security erwarten. Gerade vor diesem Hintergrund ist mir sowohl die Herangehensweise, als auch das Signal, welches die Firma Idecon mit dieser setzt, äußerst suspekt.“

Daher werde es keine weitere Zusammenarbeit mit dieser Firma geben, denn: „Weder die Bandcommunity, noch die komplette Nachwuchs-/Musik-/Underground-Szene in Leipzig braucht Nazis, welcher Couleur oder welches ´Härtegrades´ auch immer.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

justus

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